IT Tutorials

Liebe Leserinnen und Leser, Liebe Kundinnen und Kunden von PC-Hilfe Bodensee,

Dieser Leitfaden zur Erhöhung der Geschwindigkeit einer HDD-Festplatte gilt nicht für SSDs, und zwar ausfolgenden Gründen:

Grundsätzlich liegt es daran, wie die Daten gespeichert werden. Im Gegensatz zu HDDs – drehende Scheiben und von der Funktion her sehr grob (!) wie eine Langspielplatte - haben SSDs keine beweglichen Teile mehr. Stattdessen werden die Daten in einem Pool von NAND-Flash gespeichert, ähnlich dem Prinzip eines USB-Sticks, was auch der Hauptgrund, warum SSDs eine ausgezeichnete Lese- und Schreibgeschwindigkeit haben. Die Geschwindigkeit entspricht zwar nicht der, die wir bei RAM haben, aber sie ist viel höher als bei HDDs.

Grundsätzlich werden SSDs langsamer, wenn ihnen der Platz ausgeht. Der Controller muss länger suchen, den zum Löschen markierten Speicherplatz zu finden, um dann Dateien in einen anderen Block zu verschieben und wieder neu zu schreiben. Wenn Sie Optimierungs-Tools ausführen, verringern Sie im Grunde nur die Lebensdauer der Festplatte.

Es gibt – leider – viele Anleitungen die zur Optimierung von SSDs im Internet geschrieben wurden und werden, jedoch funktionieren diese nicht. Die meisten Optimierungs-Tools / - Programme sind eben für HDDs konzipiert und genau dort sollten sie angewendet werden.

Nur zum Verständnis: Das Speichergerät, den Festplattentyp, über das wir hier sprechen, sind Festplattenlaufwerke, die mit beweglichen Teilen ausgestattet sind (diese Mechanik wird nie die Elektronik (SSDs) von der Geschwindigkeit überholen). Der Grund allerdings, warum die HDD-Festplatte von Zeit zu Zeit optimiert werden muss, ist, dass die Daten nach einiger Zeit durch Löschen und neu Schreiben überall auf den Scheiben verstreut sind. Die Entfernung zwischen diesen Daten ist „sehr groß“, auch wenn es sich um dieselbe Datei handelt. Das Lesegerät oder besser der Lesekopf müssen nun noch zügiger arbeiten, um diese Dateien von der Festplatte in den RAM / Arbeitsspeicher zu liefern und genau das ist es auch, wo Optimierungsprogramme ansetzen. Die Daten werden neu angeordnet, damit die Daten schneller abgerufen werden können. Hier ist nun eine Liste der zu Optimierungsmethoden für HDD-Festplatten:

• Defragmentieren und Optimieren von Laufwerken
• So aktivieren Sie den Schreib-Cache
• So optimieren Sie die Seitendatei
• Die Optimierung von Hintergrunddiensten, Anwendungen und dem Speicherplatz

Grundsätzlich einmal verfügt Windows über ein hauseigenes Datenträger-Defragmentierungstool, das es auch schon seit sehr langer Zeit gibt. Dieses Datenträger-Defragmentierungstool verbessert die Leistung, indem es die Dateien so anordnet, dass sie schnell geholt werden können, d.h. weniger Bewegung des Lesekopfes stattfinden. Das Programm wurde auch im Laufe der Jahre verbessert, indem Sie den Defragmentierungsvorgang zeitlich planen können. Einerseits können Sie zwar alles auf Windows selbst überlassen, wann optimiert werden soll oder, wenn Sie einen Zeitplan haben, diesen für die Wochenenden bspw. festlegen. Dann aber sollten Sie darauf achten, dass der Computer eingeschaltet ist oder bleibt 😉.

Weg 1: Das windowseigene Defragmentierungsprogramm erhalten Sie, indem Sie den Windows Explorer öffnen. Nun klicken Sie in der linken Seite auf das Laufwerk „C“. Anschließend öffnen Sie das Kontextmenü mit einen rechten Mausklick (auf dem Laufwerk „C“ bleiben). Wählen Sie nun den letzten Punkt „Eigenschaften“ aus. Im sich nun öffnenden Fenster klicken Sie auf die Registerkarte „Tools“ und dann auf den Punkt „Optimieren“. Sie können nun einen Zeitplan erstellen oder Windows die Laufwerksoptimierung überlassen.

Weg 2: Klicken Sie unten links auf das Windows-Startsymbol in der Taskleiste und tippen einfach ohne zu überlegen wohin: „Defragmentieren“ ein. Während Sie das tun, schlägt Ihnen Windows nun schon den richtigen Unterpunkt vor.

Wenn Sie den Schreib-Cache aktivieren, wird die HDD-Festplatte durch einen dazwischen liegenden Cache entlastet. Speichern Sie also eine Datei, werden alle Informationen, einschließlich der Daten, in einen temporären Speicherort gespeichert. Da das Schreiben in den Cache schneller ist, als das Speichern auf der Festplatte, führt dies zu einer besseren Leistung. Dies ist praktisch, wenn Sie große Dateien wie Bilder und Videos bearbeiten. Der Schreibcache wurde in den letzten Jahren von den HDD-Festplattenherstellern immer wieder vergrößert, damit die HDDs schneller wurden.

Die PageFile.SYS wurde lange Zeit missverstanden. Windows benutzt die PageFile.SYS als eine Art temporären Speicherplatz, der gehalten werden soll, wenn der RAM voll ist. Auch wenn Ihnen dank der erschwinglichen Preise der RAM nicht ausgehen mag, so macht ein Entfernen der PageFile.SYS keinen Unterschied von der Geschwindigkeit her gesehen. Tatsächlich ist es besser, sie zu haben, als sie gar nicht zu haben. Haben Sie aber Platzprobleme, ist es besser, die PageFile.SYS zu deaktivieren.

Haben Sie also eine speicherintensive Aufgabe und Ihnen geht der Arbeitsspeicher aus, ist PageFile.SYS sehr praktisch, denn Windows legt die Daten wieder hier hinein und gibt somit RAM-Speicher frei, der dann für neue Programme / Prozesse frei wird. Ihr Rechner arbeitet schneller.

Es handelt sich hier um einen sehr allgemeinen Tipp, der nicht nur die HDD-Leistung, sondern auch die Leistung des Computers generell verbessert. Wenn Sie zu viele Anwendungen oder auch Hintergrunddienste haben, werden diesen die Festplattenauslastung erhöhen die Sie werden langsamer arbeiten können. Nur wenn auch der Speicherplatz der HDD knapp wird, kann dies ebenfalls Auswirkungen auf die Geschwindigkeit haben. Aber nur dann!

Die Grundidee ist am Computer, wie im Leben einfach: Sie werden alles los, was unnötig ist und Ressourcen verbraucht. ABER: Computerstabilität geht immer vor einem blitzblanken Rechner! Nicht zu viel putzen!

Wollen Sie jedoch die Gesamtleistung von Windows 10 verbessern, ist der beste Weg der Wechsel zu einem Hybridmodell. Installieren Sie Windows auf einer SSD, und lassen Sie alles andere auf der HDD-Festplatte. Sie können dann auch wählen, ob Sie die Optimierung für die HDD durchführen und die Verwaltung der SSD bei Windows belassen wollen.

In vielen Beiträgen ist die Rede davon, Windows-Funktionen sowohl für HDD als auch für SSD zu deaktivieren. Windows hat einen langen Entwicklungsweg zurückgelegt, ebenso wie die heutige Hardware. Der gleiche Optimierungssatz, der seit über einem Jahrzehnt wiederholt wird, wird heute nicht funktionieren. Hier ist eine Liste der Funktionen, die Sie nicht machen sollten:

• Windows Write-Cache-Puffer-Flushing: Es ermöglicht Anwendungen eine schnellere Ausführung, da sie fortfahren können, ohne darauf zu warten, dass Datenschreibanforderungen auf die Festplatte geschrieben werden.
• Windows-Indizierung, auch bekannt als Windows-Suchdienst: Sie hilft nur, die Gesamtleistung zu verbessern, anstatt sie zu verringern. Wenn es keine Indizierung gibt, wird die Festplatte noch mehr Mühe haben, die Daten zu finden, indem sie die gesamte Festplatte nach den Daten durchsucht und mehr Ressourcen verbraucht.
• Hohe Leistung: Es gibt keine Möglichkeit, die Leistung einer Festplatte zu verbessern, indem man sie die ganze Zeit eingeschaltet lässt. Windows-Laptops bieten einen leistungsstarken Energiesparplan, der sicherstellt, dass die Festplatte ständig eingeschaltet ist. Der Vorteil der Leistungssteigerung wird dadurch nicht noch verstärkt. Windows kommt gut zurecht, indem es die Festplatte bei Bedarf erst einschaltet. Der Energiesparplan die Festplatte immer ein zu schalten ist nur nützlich, wenn Sie intensive CPU/GPU-Arbeiten, wie Videobearbeitung oder Spiele, ausführen.

Ich hoffe, der Beitrag war leicht zu verfolgen, und Sie konnten die Geschwindigkeit und Leistung der HDD-Festplatte verbessern. Außerdem bricht der Beitrag mit vielen Mythen, wenn es um die Optimierung der Geschwindigkeit geht. Deaktivieren Sie die Dienste nicht aufgrund von Empfehlungen, es ist am besten zu verstehen, was Windows als Lösung bietet. Für Fragen / Anliegen stehen wir gerne bereit

Ihre PC-Hilfe Bodensee